High-Tech für die Sehnerven!

Die Digitalisierung des Kinomarkts in Deutschland ist weiter auf dem Vormarsch. Immer mehr Kinos stellen die Vorführung von analog auf digital um. Anfang 2012 bieten schon ca. 1.900 Leinwände die Möglichkeit, Werbung digital vorzuführen. Doch was heißt das konkret?

 

Quelle: Filmförderungsanstalt Berlin (FFA)

Bei der Ausstrahlung von Kinowerbung werden prinzipiell die folgenden zwei Systeme unterschieden: Analog und Digital. Bei dem Großteil der deutschen Kinos wird die Werbung immer noch analog (mit 35mm Kinokopien) vorgeführt. Bei digitalen Ausstrahlungen wird das Material stattdessen in digitaler Form (Einzelbilder als *.tif-Datei, Tonspur als *.wav-Datei etc.) benötigt. Die anzuliefernde Form richtet sich nach dem vorhandenen System des jeweiligen Kinos.

Vorteile der digitalen Ausstrahlung: Neben der erheblichen Kostenreduzierung durch den Wegfall der Produktions- und Transportkosten der 35mm-Kopien, bietet das digitale Kino außerdem die Möglichkeit, Werbung flexibel und zeitnah zu platzieren. Lange Vorlaufzeiten – gerade bei der Produktion und der damit verbundenen Logistik – entfallen somit und ermöglichen kurzfristigere Kinoeinsätze.

Immer beliebter bei Publikum und Werbetreibenden: der Einsatz von 3D-Technologien. In Deutschland sind 2012 ca. 350 Kinos in der Lage, digitale 3D-Filme vorzuführen. 3D-Kinofilme werden entweder als zweistreifiger 70-mm-Film im IMAX-3D-Verfahren produziert und vorgeführt oder als Digital-Cinema-Fassung (DCI) in 2K-Auflösung.

Der Zuschauer trägt je nach Projektionsverfahren entweder eine herkömmliche Polarisationsbrille oder eine per Infrarotlicht gesteuerte LCD-Shutterbrille. Beim RealD-Verfahren, das auf digitaler Projektion basiert, trägt der Zuschauer eine Polarisationsbrille, die sich aber vom IMAX-3D-Verfahren darin unterscheidet, dass sie zirkular und nicht linear polarisiert ist.

Ende 2012 startete mit Der Hobbit – Eine unerwartete Reise, der die doppelte Bilderfrequenz, statt dem des üblichen Industriestandards von 24 Bilder pro Sekunde an die Leinwand projizierte, der erste High Frame Rate 3D-Film in den Kinos. Damit soll das 3D-Bild verbessert und der Erlebniswert von 3D-Filmen noch einmal gesteigert werden.

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